Nachfolgend werden die verschiedenen
Panikfunktionen
in
Panikschlösser
nur grob und vereinfacht anhand eines einfachen Panikschlosses ohne Sonderfunktion beschrieben. Die genaue Einstellung eines Schlosses richtet sich u. a. nach dem Hersteller und der Art des Schlosses (Motorschloss; Selbstverriegelnd; etc.). Die Beschreibung erfolgt außerdem beispielhaft in Verbindung mit Türbeschlägen nach EN 179. Diese unterscheiden sich zunächst nach Art des Beschlags:
Drücker-Garnituren → beidseitig (innen wie außen) mit Klinke/Türdrücker (wie von einer Zimmertür bekannt)
Wechsel-Garnituren → innen mit Klinke/Türdrücker, außen in der Regel mit feststehendem Knopf oder Stoßgriff (wie von einer Haustür bekannt)
Panikschlösser Panikfunktion E - C - D - B
Eines haben alle Panikschlösser gemeinsam: sie ermöglichen jederzeit das Verlassen des Gebäudes und somit das Entkommen aus einer Gefahrensituation ohne weitere Hilfsmittel. Ein Schlüssel wird somit von innen nicht benötigt.
Wenn die Tür per Schlüssel abgeschlossen wurde, befindet sich der äußere Türdrücker im Leerfauf, er ist somit ohne Funktion. Die Schlossfalle hält die Tür im Schließblech und zusätzlich ist der Riegel ausgefahren. Ein Zutritt von außen ist nur mit einem Schlüssel möglich.
Von innen reicht jedoch die einfache Betätigung, also das Herunterdrücken des Türdrückers, mit einer einzigen Handbewegung. Durch die spezielle Mechanik im Panikschloss werden Schlossfalle und Riegel gleichzeitig zurückgezogen und die Tür lässt sich öffnen.
Wenn der Riegel wieder ausgefahren werden soll, muss die Tür also wieder per Schlüssel abgeschlossen werden.
Die Panikschlösser unterscheiden sich erst nachdem die Tür, nach der Flucht, wieder ins Schloss gefallen ist, bzw. durch die verschiedenen Möglichkeiten des Zugangs von außen. Hier beginnt also die Unterscheidung, die nachfolgend ausgeführt wird.
Die möglichen Funktionen für Drücker-/ Wechsel-Garnituren sind folgende:
Panikfunktion E - C - D - B
Panikfunktion B
– UmschaltfunktionPanikfunktion B
Der äußere Türdrücker ist im Leerlauf, die Schlossfalle hält die Tür im Schließblech und der Riegel ist eingefahren. Ein Zutritt von Außen ist nur per Schlüssel möglich.
Wenn der Schlüssel jetzt in eine spezielle Position gedreht wird, wird der äußere Türdrücker durch die Mechanik im Schloss dauerhaft eingekuppelt. Er erhält wieder seine bekannte Öffnungsfunktion zum Zurückziehen der Schlossfalle. Der Türdrücker behält diese Öffnungsfunktion so lange, bis mit dem Schließen des Schlüssels der äußere Türdrücker wieder in den Leerlauf versetzt wird. Weil man jeweils dauerhaft zwischen Leerlauf und Öffnungsfunktion umschalten kann, spricht man hier von der Umschaltfunktion.
Panikfunktion C
– SchließzwangfunktionPanikfunktion C
Der äußere Türdrücker ist im Leerlauf, die Schlossfalle hält die Tür im Schließblech und der Riegel ist eingefahren. Ein Zutritt von Außen ist nur per Schlüssel möglich.
Wenn der Schlüssel jetzt in eine spezielle Position gedreht wird, wird der äußere Türdrücker durch die Mechanik im Schloss kurzzeitig eingekuppelt. Nur während dieser Schlüsselposition erhält der Türdrücker seine Öffnungsfunktion und währenddessen kann der Schlüssel allerdings nicht abgezogen werden. Weil man also gezwungen ist den äußeren Türdrücker wieder in den Leerlauf zu versetzen, bevor man den Schlüssel abziehen kann, spricht man hier von der Schließzwangfunktion.
Panikfunktion D
– Durchgangsfunktion (auch Feuerwehrfunktion)Panikfunktion D
Der äußere Türdrücker ist immer eingekuppelt und hat seine Öffnunsfunktion. Nur die Schlossfalle hält die Tür und kann jederzeit von außen über den Türdrücker geöffnet werden. Weil automatisch der freie Durchgang (Zugang) von außen hergestellt wurde, spricht man hier von der Durchgangsfunktion. Da also auch die Feuerwehr solche Türen während Ihrer Einsätze als Rettungszugang nutzen kann, spricht man eben auch von der Feuerwehrfunktion.
Nur wenn die Tür abgeschlossen ist, ist der äußere Türdrücker im Leerlauf.